Am 13. Mai 2011 wurde mit einfachen Mitteln der Deckstein vermessen. Dabei ergaben sich folgende Maße:
Horizontalumfang = 13,20 m | Durchmesser annähernd: 13,2 : 3,1414 = 4,2 m | Wichte Granit 2.1 g/ccm |
Vertikalumfang Länge = 10,60 m |
Durchmesser annähernd: 10,6 : 3,1414 = 3,374 m | |
Vertikalumfang Breite ("Taille") = 9,90 m | Durchmesser annähernd: 9,9 : 3,1414 = 3,15 m | |
Mit der Kugelberechnungsformel annähernd | auf das mittlere Messergebnis 10,6 m | und der angenommenenen Wichte 2,0 g/ccm (tatsächlich beträgt dies 2,1 g/ccm) ergiebt dies somit ein Gewicht von mindestens 37,6 to |
Bei der In-Augenscheinnahme und Vermessung der Sichtöffnungen, bzw. der Steinkluft waren zugegen:
Auf dem Bild von links nach rechts:
Dipl.-Hist. Lutz Mohr aus Greifswald, ehem. Neusalza-Spremberger und korresp. Mitglied der IGO Neusalza-Spremberg,
der Autor dieser Homepage und Langzeitbeobachter hinsichtlich astronomisch abhängiger Erscheinungen an der "Steinernen Himmelsscheibe",
der Vorsitzende der IGO (Interessengemeinschaft Ortsgeschichte), Günter Hensel und
Dipl.Ing. Maik Krüger, Mitglied der IGO Neusalza-Spremberg.
Diese Gruppe bestätigte die bisheriger Beobachtungen und Benennungen, vor allem die Aussage
'Findlinge übereinandergetürmt' (also keine Gipfelklippe !), äußerlich von drei unterschiedlichen Blickpunkten beschaut, einem Ei gleichend (Fruchtbarkeitssymbol der Vorzeit), Funktionalität hinsichtlich Sonnenbeobachtung an besonders astronomisch bedeutsamen Tagen sowie das Bauprinzip als jungsteinzeitlicher Dolmen. (Die "Steinerne Himmelsscheibe" weicht von anderen steinzeitlichen Dolmen nur durch die beträchtliche Grösse des Decksteines auffällig ab:
Dolmen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und auf Rügen sind durch wesentlich kleinere Decksteine bekannt geworden). Weiterhin ist die steinfreie Ebene nordöstlich von der "Steinernen Himmelsscheibe" durch 6 Blocksteine in auffälliger Sechseck-Geometrie markiert, oder flächenbegrenzt worden, was wiederum menschlich bewußtes Tun vermuten läßt.
Der Dipl.-Hist. Lutz Mohr hatte bei Erreichen der Örtlichkeit den Eindruck, es könne sich hier im "Güttlerbüschl" auch um eine steinzeitliche Höhensiedlung handeln.
Schlußfolgerung:
Eine derartige, noch nicht gänzlich untersuchte aber vermutlich von Menschen in der Steinzeit errichtete Anlage bedarf des Schutzes als Flächendenkmal. Gleichgültig ob unter historischen oder landschaftlichen Aspekten.
Horizontbezogene Beobachtungsdaten: | bei: |
Beobachtungszeitpunkt Sonnenuntergang |
zur Wintersonnenwende am 21.12. | 225° | 15.18 Uhr MEZ |
zur Tag- und Nachtgleiche am 21.3. bzw. 21.9. | 263° | gegen 17.29 Uhr |
zu Beltane/Walpurgis am 30.04. | 286° | 19.23 Uhr MEZ/ 18.23 MESZ |
zur Sommersonnenwende am 21.06., unteres Sichtloch |
303° - 304° | 20.03 - 20.28 MEZ/ 19.03 - 19.28 MESZ |
zur Sommersonnenwende, oberes Sichtloch | 305 ° | 21.38 Uhr MEZ/ 20.38 MESZ |
Die Steinkluft reicht 195 cm in die Tiefe, die hintere Wand ist 98 cm hoch und die lichte Breite zwischen 38 und 55 cm. Die Ausrichtung weist nach Südost und damit zum Sonnenaufgangsbereich am Horizont zur Wintersonnenwende. Die Breite der Kluft begrenzt den Lichtdurchgangswinkel und funktioniert dadurch als ein seitenwinkelbegrenzter Lichtkanal mit höherer Genauigkeit zur Sommersonnenwende sowie zu Beltane (30.4.) und Lygnasad (31.7.). Ein darin aufgehängtes Gazetuch zeigt die Funktionalität deutlich und weist auf den Lichtzielbereich hin. In allen diesen obigen Terminen ist die Beobachtung von einem 8 m entfernten grob dreieckig beschreibbaren Findling aus möglich, der Sommersonnwende-Lichtstrahl überstreicht den Peilstein bei 38 bis 65 cm Höhe.