...dieser Satz wurde uns in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Fach Heimatkunde mit als das wichtigste unserer Heimat mitgegeben. Damit ist die Bestandteilsliste für Granit schon komplett.
Im Neusalza-Spremberger Umfeld war aber der Granodiorit, eine Unterart, abbauwürdig. Die Verarbeitung geschah in ursprünglich zwei Betrieben, einmal am Lammweg gelegen die Firma Lasko und an der Sonnebergstraße die Fa. Knobloch. Bei letzterer wurde früher auch Syenit und Basalt verarbeitet, dieser wurde am Buchberg gebrochen und nach Verbrauch der Vorräte wurden auch Steine aus Demitz-Thumitz, Steinigtwolmsdorf und Taubenheim be- und verarbeitet. Vorwiegend Grabsteine, Türeinfassungen, Fensterbänke, Türschwellen usw. Wegen der Charakteristik des Granodiorits ließ sich diese Art Gestein für Erdbauzwecke, wie Kellerwände, Fundamente, Fußböden zu ebner Erde usw. kaum sinnvoll einsetzen.
Dieser Stein nimmt Wasser sehr schnell auf. Die feinglimmrige Struktur machen dieses Gestein zum 'Wasserzieher', daß heißt, der trocknet auch kaum völlig aus. Für Fassadenverkleidung in Wüstengebieten wäre er hervorragend geeignet.
Dementgegen ist der grobkörnige Granit aus Steinigtwolmsdorf (Schneeflocke) und Demitz-Thumitz wegen des hohen Quarzgehaltes nicht nur schön anzusehen, sondern auch wasserabweisend. Am Grossen Wald, unmittelbar vom Oppacher Berg von der B 96 im Winter erkennbar, wurde Anfang der 20er Jahre ein Bruch im Granitgestein eröffnet. Da wurde das Gestein abgebaut und zu Pflastersteinen gespalten um die Fernverkehrsstraße durch Neusalza-Spremberg und Oppach bis nach Eibau, den kommenden Verkehrslasten entsprechend zu befestigen.
Von dem Steinbruch sind das Resttagebauloch mit dem Steinbruchsee und die Abraumhalde noch zu besehen. Im Waldgebiet Grosser Wald sind noch weietere fünf ausgediente Steinbrüche sowie ihre Abraum- vorwiegend Kieshalden zu finden.
Der noch bis in die 80er Jahre in Betrieb befindliche, am Beiersdorfer Weg gelegene Bruch, wurde mit der Zeit der Wende still gelegt, obwohl Qualitätssteinbänke erschlossen waren. Diese Steine wurden überwiegend im VEB Lausitzer Granit Löbau verarbeitet, größtenteils sogar exportiert.
Die althergebrachte Hebetechnik, Seilbahn und Flaschenzug sowie zum Transport umgebaute Feldbahnloren wurden Ende der 70er Jahre durch einen sichereren und stärkeren Derrick-Kran ersetzt.
Weitere sogenannte Restlöcher - ehemalige Steinbrüche mit Halde oder Aufschlüsse - findet man am Hahneberg, dem Fuchsberg, dem Stadtberg, dem Hutzelberg, dem Buchberg - oder auch Sonneberg genannt - am Hang oberhalb des Taubenheimer Weges und im Grenzwald südlich der ehemaligen Flachsröste, dem späteren VEB Duroplast-Presswerk.
Viele Probeeröffnungen wurden in der jüngeren Vergangenheit ebenso wie der Bruch am Hutzelberg und die Steinbrüche bei der ehemaligen Flachsröste als Mülldeponie oder Betriebsabfällegrube genutzt und sind heutigen Schülern nicht mehr bekannt, auch weil ordendlich abgedeckt und rekultiviert. Steinbrüche waren auch wegen ihrer Einsamkeit Orte für Selbstmörder die mit ihrem Leben nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr zurecht kamen und in ihrer Versehrtheit niemandem zur Last fallen wollten.