Da am 10. Dezember 2011 leichter Schneefall in den tiefer liegenden Bereichen Neusalza-Sprembergs für etwas Weiss und rutschige Straßen geführt hatte,
am 11. Dezember die Sonne in einen wolkenfreien Himmel strahlte, wurde nun 10 Tage vor dem eigentlichen astronomischen Ereignis
"Wintersonnenwende" gegen 10.15 Uhr die "steinerne Himmelsscheibe" aufgesucht und wider erwarten hatte auch ein Ehepaar mit zwei
Kinden den Weg ins "Güttlerbüschl" gefunden.
Am 19. Dezember zeigte sich am Vormittag endlich erneut ein wolkenfreier Himmel und eine leichte Schneeedecke.
An der 'Stein-Bildwand' zeigte sich am 19.12.2011 um 10.15 Uhr der von der Sonne 'gelieferte' Lichtfleck, der bis über die Oberkante des Steines reichte.
Da in der Vergangenheit die Stunde 11 als Mittagszeit galt, war ich gespannt, wo dann das Sonnenlicht hinzeigt. Wir Oberlausitzer haben uns als Mittagszeit die 12. Stunde 'angewöhnt'. Alle Einrichtungen, Betriebe und die meisten Haushalte planen so. Einige Familien sind sich da nicht ganz sicher und speisen bereits 11.00 Uhr.
Die beiden oberen Bilder zeigen den Lichtfleck am 11.12.2011. Vergleichen Sie die Lage der Spitze des Lichtdreiecks mit der Lage am 19. Dezember. Der Sonnen-Mittagsstand hat am 21. Dezember seinen tiefsten Punkt erreicht.
Zur Wintersonnenwende, wenn die Sonne gegen 11.00 Uhr etwa mit 17° am Himmel steht, wird die markierte obere geschwungene Kante (rechtes oberes Bild) an der "Steinleinwand" den annähernden Lauf zeigen. War dies dereinst in der Steinzeit für die Menschen das genaue Lichtmal zur Wintersonnenwende, zum Beginn der kältesten Zeit des Jahres, aber in Hoffnung auf den nun absehbaren Zeitpunkt der "Wiederkehr der Sonne" im Frühjahr.
War dies eine markante Zeitmarke zur Kontrolle des Bestandes des Speisevorrates für die harte Frostzeit, zur Kontrolle der Mieten und Strohfeimen, des Lagers des getrockneten Fleisches, der bevorrateten Körner und Erdfrüchte ? War genügend Brennmaterial für die Wärm- und Kochfeuer vorhanden ? Waren die Fellkleidung und Leinenbänder trocken und sicher gelagert ? Lagen die gepolsterten Fellfüßlinge bereit ? War alles für die Winterjagd vorbereitet, die Pfeile und Speere zur Abwehr der Bären und Wölfe vollzählig ?
Nasse Sommer waren schon damals unangenehm, aber da konnte man noch überleben. Der Herbst gab Zeit zu Ernte und Bevorratung. Aber die strenge Kälte ließ sich nur gemeinsam in der Sippe überstehen, wo jeder jedem uneigennützig half.
Das zeigte sich am 19. Dezember gegen 10.25 Uhr.
Das Lichtdreieck wandert bis 11.20 Uhr unter dem Bogen entlang und verschwindet plötzlich, fast unbemerkt am "Haken" des Bogens, rechts oben an der Kante.
Jetzt ist die untere Kante des "Steinbogens" erreicht, die zwei Differenztage bis zum 21./22.12.2011 werden dem Sonnenlicht nur eine kleine Änderung bieten.
Übrigens war am 21. Dezember der Himmel in der 11. Stunde bedeckt.