Die Auswilderung
Inzwischen war die weiche Lederhaut um den Schnabel dunkel und hart geworden, der Vogel
vollständig befiedert. Flugversuche im Haus waren erfolgreich gewesen. Ende der ersten Junidecade sollte
die Drossel in die Vogelfreiheit entlassen werden. Der im Freien geöffnete Käfig wurde durch die Jungdrossel
nicht verlassen. Das geöffnete Türchen wurde vom Jungvogel erst mal geschlossen.
(Diese Vogelstory wurde selbstverständlich als Video konserviert.)
Dann gelang es doch. Bis in die letzten Junitage war die junge Wacholderdrossel in Hausnähe
und ließ sich mit Beofutter verwöhnen. Morgens begrüßte er die Familienmitglieder mit Landungen
auf Schulter, hochgehaltener Hand oder auf dem Kopf.
Auch in der Nachbarschaft zeigte er sich zutraulich. Da gab es ein Gurkenzelt mit vielen Insekten.
Eines Tages brachte er einen "Kumpel" mit, der hielt eine Fluchtdistanz von etwa 2 Meter ein.
Zunehmend wurde "unser Purz'l" bei und mit anderen Drosseln gesehen. Als diese sich über mehrere
Tage zu Trupps versammelten, war er meist dabei. Seine Besuche bei uns wurden seltener.
In den ersten Julitagen waren dann alle Wacholderdrosseln abgewandert.