Am 28.01.2001 gegen 9.30 Uhr wurde ein erster großer Wacholderdrosselschwarm auf einer angrenzenden Wiese beobachtet. Die Vögel waren auf Futtersuche und schwirrten, als sich Personen näherten, auf umstehende Bäume. Es könnte sich um etwa 150 Vögel gehandelt haben.
Das Gefieder leuchtete auffällig in hellen Grau- und Brauntönen auf der noch grünlosen
Rasenfläche. Der ausgesprochen milde und schneearme Winter könnte eine Ursache für die zeitige
Rückkehr gewesen sein. Vielleicht waren sie auch nur auf der Durchreise.
Am 16.02.2001 waren drei Wacholderdrosseln bei der Futtersuche gesehen worden und am 03.03.2001 hielten sich gegen 10.00 Uhr sieben Drosseln auf einer angrenzenden Wiese auf. Diese flogen aber nach kurzer Rast wieder weiter.
Am 23.und 24.März 2001, bei gruselig naßkaltem Wetter, waren 6 Wacholderdrosseln an den
Spreeuferwiesen auf Futtersuche. Die Fluchtdistanz betrug etwa 30 Meter.
Am 26.03.2001 gegen 10.00 Uhr war eine Wacholderdrossel an unserem Haus. Es hatte nachts zuvor viel geschneit.
Dieser Vogel war weniger intensiv gefärbt und gestattete mir bis auf wenige Meter heranzutreten, flog dann
aber auf und bleibt bis zum Eintritt der Dämmerung in Hausnähe. Eine begleitende andere Wacholderdrossel
war nicht zu sehen. Tags darauf springen 2 Wacholderdrosseln auf dem Weg zum Haus herum. Bei Annährung schwirrt eine gleich weg,
die andere läßt mich bis auf etwa 3 Meter herankommen. (Dieser Weg war voriges Jahr für die
Jungdrossel ein schattiger Aufenthalt mit viel "Futter-Getier".) An den Folgetagen ist die Drossel stets in
Hausnähe, vor allem wenn sich ein Famileinmitglied draußen aufhält.
Ab dem 08.April ist der Vogel nicht mehr zu sehen. Sollte nun das Brutgeschäft schon begonnen haben?
Am 27.03.2002 wurden die ersten beiden Wacholderdrosseln im oberen Spreetal gesichtet und am 31.03. war
bereits am Haus des Autors wieder ein kleinerer Schwarm eingetroffen. Eine Drossel fiel durch ihr unscheues, ja
"neugieriges" Verhalten wieder auf. Am Morgen des 1.April balgten sie sich balzend in der Frühsonne
von Baumkrone zu Baumkrone. Ihr eigenartiger Fluggesang hallte überm Haus.
Am 07.04.2003 waren mehrere Schwärme in den Mittagsstunden in Nähe von mehreren Baumgruppen
eingefallen und suchten auf den frisch beschneiten Wiesen nach Futter. Am eigenen Wohngrundstück war
ein Vogel in Fensternähe mit auffallender Dreistigkeit und trotz offensichtlicher "Beobachtung" beim
Fressen.
Am frühen Morgen des 08.04.2003 schwirrten viele Wacholderdrosseln im benachbarten Wäldchen auf
den noch kahlen Laubbäume umher. Die Vögel waren mit auffallender Verspätung angekommen.
Ist etwa deren Wetterfühligkeit so gut geprägt?
Samstag, den 06. September 2003 wurde hinterm Haus in einer geschützten Astgabel eines
heruntergesägten Ahornes ein benutztes, verlassenes Nest entdeckt, welches wiederum mit Erde stabilisiert
war.
Am 21.03.2004 sind die ersten Wacholderdrosseln angekommen, nach dem 26.03.2004 schien der Vorjahresbestand
an den gleichen Brutbäumen angekommen zu sein. Der schnarrende Ruf zur Reviermarkierung und zur Partnersuche
hat Erfolge, da bis in die letzten Märztage scheinbar die Brutpaare wieder zueinander gefunden haben und
einsame Rufer öfter einen weiteren Vogel an der Seite haben. Auf den Bäumen wie im Fluge.
Bei
einem Radius von etwa 250 m um das Wohngrundstück des "Wacholderdrosselbeachters" sind viele Bäume
scheinbar zum Nestbau auserwählt.
Dann wurde ein behinderter Jungvogel nach nachbarschaftlichem Hinweis im Gras gefunden.
Wenn die metereologischen Bedingungen bis Mitte Juni günstig sind, Raubzeug nichts am künftigen
Bestand mindert, und wenn alle Brutpaare 5-7 Junge aufziehen kann sich die Population recht gut vergrößern.
(Die vogelfangenden und vogelverzehrenden Genießer aus Italien werden da wohl auch ihre Vorfreude haben !).
Am 22.03.2005 hat Nachbars Lärche "Besuch", unter dem und auf dem Baum sind um die Mittagsstunde 6
Wacholderdrosseln umherhüpfend und inspizierend aktiv.
(Der Pflegevogel wurde bei sonnigem Wetter auf der Fensterbank abgestellt, er ist sehr hellhörig,
bekam auch akustisch "seine Verwandtschaft" mit und war anschließend wieder sehr reserviert.)
Am 24.März, so um 7.00 Uhr, klang das heftige Tschak, Tschak zum Haus herüber. War
das die Vollzugsmeldung zur Ankunft?
Übrigens hat diese
Vogelart inzwischen in der Schweiz eine sehr aussagekräftige Website.
Am Morgen des 27. März lag der Vogel leblos in seiner Behausung.
Die vorausgegangenen Tage zeigte er schon ungewöhnliche Unruhe; der Fliespapierbelag war zerpflückt
und mußte täglich mehrfach gewechselt werden, da er Papierstreifen auch ins Trinknäpfchen zog und das Wasser hierdurch
fast völlig austupft wurde.
Der Vogel lebte nun seit seinem Auffinden im Juli 2004 fast zwei Jahre in menschlicher Obhut.
Da die Felder und Wiesen noch eine dicke Firnschneedecke tragen, die Spree randvoll in die Hauptstadt
strömt,
dünner Landregen niedergeht, werden die Schwärme der Wacholderdrosseln
in diesem Jahr sicher etwas später eintreffen.
In nächster Nähe scheinen Drosseln Jungvögel füttern zu müssen, auf Gehwegplatten des
Gartens war eine "Drosselschmiede" am 28. und 29. Mai "eingerichtet" worden. Die Menge der Schneckenhausreste
ließ auf reichlich-üppige Mahlzeiten schließen.
Zum Anteil verfütterter roter spanischer Nacktschnecken
kann keine Aussage getroffen werden. Aber einige Mahlzeiten von Schnirkelschnecken werden nicht das Aussterben
dieser Art provozieren. Da hätten die "Grünen" wieder ein annehmbares Verteidigungsthema für ungebaute Brücken
oder Radwege.