Erneuter Jungvogelfund zu ungewöhnlichem Zeitpunkt, Pflege mit erschwerten Bedingungen und: wie gehts weiter?

Ein Rapport

Am Montag, dem 7. Juli 2004 wurde ein Jungvogel am Straßenrand sitzend aufgefunden. Der linke Fuß hing kraftlos zur Seite, das Gelenk total zerstört. Die Altvögel fütterten den am Boden sitzenden, leicht befiederten aber fluguntüchtigen Jungvogel.
Wiederum wurde er erst mal sichergestellt und katzengeschützt verwahrt, so das die Altvögel noch füttern können. Ein Gewitterguß schreckte den geschützt abgelegten Vogel auf, anschließend war er mehr tod als lebendig, zitternd vor Kühle und nass wie ein Pudel mit heftig schlagendem Herz sehr hilfsbedürftig.
In den hohlen Händen wurde er getrocknet. Seine geschlossenen Augen waren teilnahmslos und sein Zustand wenig Hoffnung machend. Aber nach zwei bis drei Stunden öffnete er die Augen, streckte den Hals.
Nun begann das "große Füttern". Ergebnis = Null, keine Futterannahme.
Er wurde vorerst im Haus zugedeckt abgestellt, mehrere Fütterungsversuche schlugen fehl. ( Da es für das Vögelchen besser war geschützt zu verenden, als von einer Katze, Marder oder Turmfalken zerrissen zu werden blieb er in "Aufbewahrung".)
Am Morgen des 8. Juli piepste er aufdringlich, nahm aber noch kein dargereichtes Futter an. Nach drei, vier Versuchen hatte seine Hungrigkeit die Scheu besiegt. Der "Pflegealltag" nahm seinen Anfang.


 

Von diesem hohen Baum, aus cirka 9 bis 10 m Höhe, stürzte der Vogel auf den Asphalt.

Das Nest konnten nur nistunerfahrene Vögel gebaut haben. Bisher waren Nester über "weichen Grund", d.h. Strauchwerk oder Wiese angelegt, entdeckt worden. Zum Anderen ist der Brutzeitpunkt ungewöhnlich.

Die Pflege begann:

Vor der Fütterung


Nach der Fütterung

Die 2. Pflegewoche:

Die Lederhaut um den Schnabel ist weich und gelb. Die Schwanzfedern stecken zur Hälfte noch in den Kielen, den linken Flügel gebraucht der Vogel als "Krücke", meist sitzt er im Käfig und wird nur unruhig, steht auf, wenn der "Pfleger" in seine Nähe kommt. Auch der rechte Fuß hat eine Schädigung erfahren. Somit versorgen wir einen behinderten Vogel, der in der Freiheit vermutlich große Probleme hat.
Wenn er die Gelegenheit zum "Ausflug" hat, klettert er auf meinen rechten Arm und die Schulter. Die Nacht verbringt der Vogel im abgedeckten Käfig, ab 20.30 Uhr ist "Nachtruge" befohlen. Fernsehen und Radio nimmt er wahr, scheinbar sogar mit Genuß.


Der Käfigboden ist mit frischem Heu ausgepolstert, eine Lage Küchenpapier saugt die Nässe auf und ist schnell ( 2-3 mal täglich - je nachdem) gewechselt. Die Reinlichkeit zeigt der Vogel durch die Benutzung einer Ecke des Käfigrundes zum ...! Fein. Also ist er nicht nur robust, sondern auch pflegeleicht.

Der Vogel bekam Gelegenheit zu einem ersten Bad in handwarmen Wasser. Das nutzte er sofort zum "Abtauchen". Die überschüssige Nässe nahm ein Frotteehandtuch auf.

In 20 Minuten war das Gefieder trocken und er begann sofort mit der Federpflege.

verwendete "Futtermittel:"



Fortsetzung des Pflegerapports

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