Bei den nun gesehenen oder selbst erlebten 'Lichtspielen im Stein' zu astronomischen Ereignissen ergibt sich eine Frage:
Wieso weiß der gegenwärtig lebende Mensch nichts von diesem kulturhistorisch bedeutsamen Ort. Es wurde erst bekannt, als die 'Nebraer Himmelsscheibe' durch Fernsehen und Presse publik wurde und vielseitige wissenschaftliche Untersuchungen einsetzten und bis 2011 andauern.
Andere frühgeschichtliche Örtlichkeiten der Oberlausitz sind längst als Denkmal unter Schutz gestellt worden.
Leider musste ich feststellen, dass viele Freunde meiner Heimat sich für derartige Sachen nicht interessieren.
Die Sommersonnwende liefert bei der Beobachtung des Sonnenunterganges das starke Argument gegen die 'Ost-West bzw. Nord-Süd Zerklüftungsnatürlichkeit des Oberlausitzer Granits'.
Der Dipl.-Hist.Lutz Mohr, mein ehemaliger Schulfreund, vermutet hier einen Dolmen aus der Megalithepoche. Der vermutliche Dolmen der Jungsteinzeit ist keine Bergklippe im einfachen sächsischen Geologensinne, sondern dieser Dolmen hat auch eine astronomisch bedingte zeitweilige 'Sonnen-Innen-Beleuchtung'.

(Wenn man sich vom gegenüberliegenden Stadtberg im Winter das entlaubte 'Güttlerbüschl' ansieht, hinterlässt es den Eindruck wie eine zu niedrig geratene Pyramide.)

Der Mitautor des Buches 'Sterne und Steine' (1996),Prof. Dr. Wolfhard Schlosser / Universität Bochum, war bei der Entschlüsselung der 'Scheibe von Nebra' maßgeblich beteiligt. Er besuchte die Sohländer schon 2007 mit einer Kopie der 'Himmelscheibe von Nebra'. Hier wurden ihm auch die Feststellungen zum 'Güttlerbüschl' dargelegt.
Bereits 1996 schildert Wolfhard Schlosser und Jan Cierny im Buch "Sterne und Steine" unter anderem Feststellungen aus Makotřasy wo offenbar, jetzt vergleichbar, auffällige Ähnlichkeiten zur Lage des Areals der "Steinernen Himmelsscheibe" bestehen.
Der Autor des Buches 'Das Geheimnis der Feenhaube', Dr. Alfred Kappl (Republik Österreich) besuchte 2008 unser Steingetürm in Neusalza-Spremberg und stellte fest, dieses funktioniere ebenso, da alle Winkel der Sichtmöglichkeiten zu den astronomischen Ereignissen Sommersonnwende, Tag- und Nachtgleiche, Wintersonnwende übereinstimmen.

Was für historische Forschung will man denn ohne schriftlich festgehaltene Ereignisberichte anstellen ?
Möglicherweise hat in der fernen Vergangenheit der Mensch vor etwa 3600 Jahren ohne Spuren zu hinterlassen, das Feld räumen müssen. Gab es hierfür geologische Ereignisse, gibt es hierzu Feststellungen, Spuren oder gar Zusammenhänge? Was, wenn der Vulkanausbruch auf dem Santorin, eine Insel im Mittelmeer, vor 3655 Jahren tatsächlich einen vulkanischen Winter für zwei - drei Jahre verursachte? Die ausgehungerten Menschen konnten nicht mehr würdevoll bestattet werden.
Oder gab es früher hier keine Bären, Wölfe oder Wildschweine oder Raubvögel, die mit letzten eigenen Kräften das 'geschichtsauslöschende Werk' vollbrachten ?
War es die Christianisierung, die den Ort und seinen "Stein" verteufelte? Geriet er deswegen aus dem Gedächtnis der Menschen der Neuzeit?

Der "Santorin-Ausbruch" (auf der Insel Thera) vernichtete vermutlich die minoische Kultur im Mittelmeerraum und spülte bei der Implusion der Kaldera (3 x 8 km) mit Bimsstein belastetes Mittelmeerwasser weit nach Ägypten hinein. Gegenwärtig werden Bimsbrocken in der Sahara bei Ausgrabungen gefunden. Die damalige Zeit muss eine bewegte Geschichte gewesen sein! Waren diese Mittelmeerfluten der Erlebnisausgang zur 'biblischen Sintflut-Saga' oder des Gilgamesch-Epos?
Im vieltausenjährigen Eispanzer Grönlands sind dazu Asche- und Schwefeldioxidspuren nachgewiesen worden.
Wenn man sich unser Felsgebilde in allen Einzelheiten seiner Funktionen betrachtet, kann die Natur kaum der Verursacher sein. Hier ist mit hoher Wahrscheinlichkeit bewusst vollbrachtes Menschenwerk erkennbar!
Zu diesem frühgeschichtlichen Zusammenhang wissen wir eben noch zu wenig.
Niemand muss heutzutage mehr durch Steinlöcher die Sonne anpeilen und mit der Kamera fotografieren.
Aber zu wissen, woher wir kommen und seit wann wir Menschen hier in der Oberlausitz existieren, ist schon interessant.
Die gesamte Anlage im 'Güttlerbüschl' lässt erahnen, welches hohe Wissen die Erbauer gehabt haben müssen und welche Zeit gebraucht wurde, den Sonnenlauf minutiös zu verfolgen, um die Umkehrpunkte der Sonnentauf- und -untergänge in der Landschaft zu markieren. Diese Peilungen wurden dann für 'ewige Zeiten', immerfort nachvollziehbar, im "Stein eingefroren".
Hätte sich in Vorzeiten um das 'Güttlerbüschl' nur Hochwald befunden, dann wäre nichts zu beobachten gewesen, denn durch dichten Hochwald dringt keine tiefstehende Sonne. Also bestand schon damals vermutlich freie Sicht zu den Horizonten!
Im Herbst 2012 bekam ich von der Autorin Gabriele Lukacs das 2012 erschiene Buch zum Waldviertel Österreichs geschenkt. Hier zeigen sich auffällig viele analoge Anlagen, nach mehrmaligen Lesen kamen mir diese Gedanken:
(Unweit der Grenze zur Tschechischen Rebublik liegt die Bezirkshauptstadt Zwettl (so auf Seite 160 ff. vorgestellt). Der Name Zwettl ist vermutlich slawischen Ursprungs, der heute noch in Tschechisch gebräuchliche Wortstamm vom deutschen hell lautet 'svetl' (svetla;svetlo), und gerade hier im Waldviertel war dies einst der Ort zu einer legendären Kirchengründung im "lichten Tal" inmitten der Flußschlinge der Kamp).
Dieser Gedanke geht mir auch nicht mehr aus dem Kopf: Sind die Trichterbecherleute nicht etwa die ethnischen Vorfahren einer slawischen Volksgruppe, der heutigen Böhmen?
Wurden sie vor 3665 Jahren, in Folge einer Kalderaimplosion (Größe etwa 6 km x 10 km) des Santorin - auf der Insel Thera im Mittelmeer - ausgelöscht?
Oder wurden diese von den Römern verdrängt, mit neuem Wissen beeinflusst und so auf "neue Natur-Verständniswege" gelenkt?
Gerade diese Zeit bietet wenig geschriebenes.

Der Lichtkanal zum Sonnenuntergang (Sommersonnwende)

Zum Sonnenuntergang tritt das letzte Sonnenlicht durch diese Öffnung. Wird die Kamera nur wenige Zentimeter aus 5 Meter Entfernung nach rechts oder links verändert, wird das Sonnenlicht durch zwei davor befindliche Steine verdeckt. An der rechten wie an der linken Kante.

Nachdem die Sonne unter den Horizont gesunken ist, sieht man das rhombisch Peilloch in der Art:
Durch zwei davor liegende Blocksteine wird der genaue Beobachtungsbereich begrenzt. Der kleine aufgelegte Stein zeigt die etwaige Position der Sonne am Horizont. Die Baumstämme behindern das Licht der Sonne erst (auch zusätzlich), wenn die Sonne nach der Sonnwende wieder nach Südwesten wandert. Zur Wintersonnwende kann aus der Gegenrichtung der Sonnenaufgang beobachtet werden.
Aus Sohland/Spree schrieben mir am 1. Juni 2014 die Archäoastronomen:
Zitat Johann Gottfried Bönisch (1777-1831) Kamenz/Neusalza:
"Durch die gemeinsame Verehrung der Ältesten, nämlich des Odins und der Hertha in einer Person, ingleichen auf einem und demselbsen Felsen-Altare oder Berge, durch die darauf sich gründenden Feuer- und Wasser, auch wohl am hohen Oster- und Walpurgisfeste gebräuchlichen Morgen- und Abend-Opfer
(mit welchen sich auch wohl oft die frohe Begrüßung ihres Kindes, der aufgehenden Sonne und des Mondes verband)"




zur Sommersonnenwende 2012

Impressionen in HDR

Aussagen der heutigen Wissenschaft

analoge Anlagen

zur Tag- und Nachtgleiche

Sprung zur Walpurgisnacht

Besuch aus der Partnerregion Eggenburg
am 12. und 13.Oktober 2012 (Österreich-Waldviertel)


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